Therapieangebot
Lara Hammelbeck
Autismus-Therapiezentrum
Leitung
Tel. 0251 3788-63
lara.hammelbeckdrk-muenster.de
Wolbecker Straße 21
48155 Münster
Wir verfolgen einen ganzheitlichen, heilpädagogisch-therapeutischen Ansatz, der individuell auf die Gesamtentwicklung des Kindes, Jugendlichen oder Erwachsenen abgestimmt wird. Grundlage ist immer eine gelungene Beziehungsgestaltung. Dabei wird das soziale Umfeld der Klient*innen (u.a. Familien, Kindergärten, Schulen, Werkstätten, Wohnheime, Wohngruppen, Integrationskräfte) in Form von Gesprächen und Beratungen einbezogen.
Das Ziel unserer Arbeit ist es, den Betroffenen eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Dabei finden die Besonderheiten und Bedürfnisse der Klient*innen ebenso Berücksichtigung, wie die Anforderungen, die die Gesellschaft an ein soziales Miteinander stellt.
Zielgruppe
Unser Angebot richtet sich an Menschen aller Altersgruppen, bei denen eine fachärztliche Diagnose aus dem Autismus-Spektrum vorliegt oder bei denen der medizinische Verdacht besteht, dass sie dieser Gruppe zuzuordnen sind.
Wir arbeiten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, sprechend wie nicht sprechend. In unseren Einrichtungen begleiten wir Klient*innen aus der Stadt Münster und dem Kreis Coesfeld sowie den angrenzenden Landkreisen.
Therapieziele und methodische Ansätze
Unsere Arbeit gestaltet sich prozessorientiert und berücksichtigt immer die individuelle Problemlage der Autist*innen und der zugehörigen, familiären Systeme. Im Fokus stehen dabei die Berücksichtigung der Ressourcen und der individuellen Stärken der Klient*innen.
In unserer Arbeit orientieren wir uns an folgenden therapeutischen Schulen:
- Verhaltenstherapie
(z.B. Einbeziehung von Motivation, positiver Verstärkung, Strukturierung und Visualisierung, Rollenspiele, alltagsstrukturierende Maßnahmen, Training sozialer Kompetenzen, Training der Theory of Mind, Methoden der Sprachanbahnung) - Körpertherapie und wahrnehmungsorientierte Ansätze (z.B. Psychomotorik, sensorische Integration)
- Spieltherapie
- Systemische Ansätze und Gesprächstherapie
- Kunst- und Kreativtherapie
Einzeltherapie
Familien und Klient*innen werden in der Regel während des gesamten therapeutischen Prozesses von einer Fachkraft begleitet. Das heißt es werden Therapie, Beratung und Umfeldarbeit von derselben Person durchgeführt, die mit allen Bereichen vertraut ist.
Der Ausgangspunkt in unserer Arbeit ist die Einzeltherapie. Für gewöhnlich findet diese wöchentlich, zu einem festen Termin, in unseren Räumlichkeiten statt. Ein Termin umfasst, abhängig vom Alter und Entwicklungsstand der Betroffenen, zwischen 60 und 90 Minuten. Das Setting ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit den individuellen Besonderheiten und Zielsetzungen der Hilfesuchenden. Im 1:1 Kontakt bemühen sich die Therapeut*innen zunächst darum, den Klient*innen das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln und Vertrauen aufzubauen. Die Gesamtpersönlichkeit unserer Klient*innen und die gesellschaftliche Teilhabe stehen hierbei im Vordergrund. Die vereinbarten Therapieziele werden in regelmäßigen, gemeinsamen Gesprächen überprüft und individuell angepasst.
Gruppentherapie
In verschiedenen Gruppentherapien bieten wir unseren Klient*innen die Möglichkeit, ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Soziale Situationen mit Gleichaltrigen werden durchschaubar und dadurch positiv erlebt.
Unsere Gruppenangebote sind auf einen längeren Zeitraum angelegt und setzen eine langfristige und kontinuierliche Teilnahme voraus, da wir prozessorientiert arbeiten. An beiden Standorten haben wir verschiedene Gruppenangebote, die sich an Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Altersstufen und Entwicklungsphasen richten.
Eltern- und Umfeldberatung
Neben den Einzel- und Gruppentherapien zählen die Eltern- und Umfeldberatungen zum Kernstück unserer Arbeit. Eltern von autistischen Kindern werden durch das „AndersSein" ihres Kindes vermehrt gefordert und bedürfen daher besonderer Unterstützung.
Durch den erhöhten Betreuungs- und Pflegebedarf der Kinder erleben wir häufig, dass das Familienleben stark beeinträchtigt ist und die Eltern häufig an ihre persönlichen und familiären Grenzen stoßen. Wir beraten Eltern bei der Entwicklung von Handlungsstrategien auf fall- und fachspezifischer Ebene. Die Eltern werden im Förderprozess sowohl als Expert*innen für ihr Kind als auch als Partner*innen in der gemeinsamen Arbeit mit den Klient*innen wahrgenommen. In beiden Rollen werden Eltern durch die Fachkräfte bestärkt und bei Bedarf unterstützt. Veränderung und positive Entwicklung der Klient*innen sind nur möglich, indem das gesamte System, in dem die Betroffenen sich bewegen, in die Unterstützung einbezogen wird.
Wiederkehrende Inhalte in der Elternberatung sind zum Beispiel:
- Aufklärung der Eltern über die gestellte Diagnose
- Begleitung im Verarbeitungsprozess der Diagnose
- Erarbeitung einer gemeinsamen Zielperspektive
- Auseinandersetzung und Annahme der besonderen Familienstruktur
- Unterstützung im Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen
- Gemeinsame Entwicklung von alternativen und ressourcenorientierten Handlungsstrategien, die im Lebensalltag für das Kind und seine Familie realisierbar sind
Damit die Umsetzung neuer Entwicklungen aus dem therapeutischen Kontext in den Alltag gut gelingen kann, ist neben der Elternberatung eine enge und konstruktive Zusammenarbeit mit den wichtigsten Lebensumfeldern der Klient*innen von großer Bedeutung.
Gespräche und Fachberatungen in Kindergärten, Schulen, Werkstätten und Wohnheimen, im Sinne von Netzwerkarbeit, sind daher ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.